Kunst – Reine Mädchensache?
In der aktuellen AG Schulhausgestaltung trifft dies zu. Alle 14 Tage treffen sich tatsächlich alle Mädchen aus der Klasse 4b noch einmal freiwillig nach Unterrichtsschluss für eine Doppelstunde, um sich noch intensiver mit Kunst zu beschäftigen, als das im normalen Unterricht möglich ist.
Vieles ausprobieren, neue Malgründe erproben, Tipps und Tricks zur Bildgestaltung in entspannter Atmosphäre ohne Notendruck, das kommt bei den Mädchen der Klasse 4b gerade in diesem Schuljahr, wo es um den Übertritt geht und dementsprechend viele Proben bewältigt werden müssen, gut an. Nicht nur Eindrücke verarbeiten müssen, sondern sich ausdrücken dürfen, das Format verlassen, spritzen und Grenzen (z.B. Formate, Bildränder…) aufbrechen, das tut manchmal einfach gut.
Dass man auf gutem Aquarellpapier auch mit den üblichen Wasserfarben eine beeindruckende Farbbrillanz erreichen und auch Schrift zu Kunst werden kann, konnten wir bei Stillleben mit Äpfeln erfahren. Später kamen noch verrückte Spritzer dazu, denn allzu brav sollte es dann doch nicht sein.
Mit Acrylfarben veränderten wir eigentlich schon fertige weiße Bilder, die durch die individuelle Gestaltung der Mädchen zu großartigen Kunstwerken geworden sind. Eine jede wählte ihre Farben ganz bewusst und bereits in diesem jungen Altern zeigen sich schon Vorlieben und die eigene, ganz besondere Handschrift.
Ein wenig Theorie hilft manchmal bei der Komposition oder erklärt Farbwirkungen. Bei bunten Auarellen haben wir versucht, bewusst nicht auf den Bildaufbau zu achten und den Zufall später genutzt, um im Bild spannende Linien, Überschneidungen, Farbmischungen zu entdecken, auszugestalten und zu verstärken.
Aktuell arbeiten wir an Bildern, die von Gustav Klimt inspiriert sind, einem Künstler, der in der Grundschule kaum behandelt wird. Mit Bildbetrachtungen und Filmen stimmten wir uns auf ihn ein, bekamen Hintergrundinformationen und entwickelten schließlich auf Karton in einem ganz anderen Format eigene Bildideen. Die entstehenden Collagen werden auch wieder im Schulhaus ausgestellt. Wer Glück hat und im Mai/Juni vorbeikommt, kann einen Blick darauf erhaschen.
Fotos: Nicole Kiesel